In der Gewässerordnung des Vereins steht klipp und klar, dass Angler die angefütterten Plätze anderer Angler nicht zu befischen haben. Wer noch so etwas wie Angelkameradschaft und Respekt vor dem Aufwand und der Arbeit empfindet, die sich Angelkameraden machen hält sich in der Regel daran und erntet nicht da wo andere säen. Wie kaput muss man sein, sorgfältig ausgesuchte und gepflegte Angelplätze anderer zu besetzen und kaput zu angeln???
In unseren Gewässern gibt es keine reservierten Angelplätze. Wenn man an einem bestimmten Platz anfüttert und am nächsten Tag sitzt dort bereits ein anderer Angler, hat man leider Pech gehabt. Man kann diesen Angler freundlich darauf aufmerksam machen, eine Pflicht zur Räumung des Platzes besteht nicht.
Das in der Gewässerornung angesprochene unkameradschaftliche Verhalten liegt dann vor, wenn der Futterplatz eines Kameraden absichtlich besetzt wird.
In diesem Falle empfehlen wir selbst der in der Gewässerordnung festgehaltenen Verpflichtung nachzukommen und dies in der Vereinsgeschäftsstelle zu melden. Ein etwas freundlicherer Ton wäre angemessen.
bezüglich dem angemesseren, freundschaftlichen Ton stimme ich Dir zu. Die Gewässerordnung interpretiere ich allerdings anders. Es wird niemals wirklich möglich sein, zu belegen, dass ein Futterplatz mit Vorsatz belegt wurde. In dieser Hinsicht denke ich, dass Karpfenangler, die ihre Plätze teils mit viel finanziellem und zeitlichen Aufwand über Wochen hinweg anfüttern auch einen Anspruch auf die Nutzung des Futterplatzes haben. Egal, ob hier der Futterplatz absichtlich oder unabsichtlich belegt wird.
Weißfisch-, Aal- oder Raubfischangler sind im Regelfall nicht zwingend auf eine bestimmte Stelle angewiesen und können i.S. einer kameradschaftlichen Einigung ihren Angelplatz problemlos einige Meter verlegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zwischen zwei vernünftig und sozial denkenden Anglern jemals zu Problemen oder Streitigkeiten in dieser Hinsicht kommen kann!
Leider ist es aber so, dass bestimmte Gruppen von Weißfischanglern gezielt Futterplätze von Karpfenanglern "ausspähen" und befischen, in der Hoffnung dort vielleicht einige angefütterte Karpfen für die eigene Küche "abstauben" zu können. Dieses unkollegiale Verhalten habe ich bereits öfter am Gewässer beobachtet und auch selbst schon erfahren. Selbstverständlich behaupten solche "Kollegen" dann im Nachhinein nichts von dem Futterplatz gewusst zu haben oder sogar selbst anzufüttern.
Um Problemen vorzubeugen sollten Karpfenangler ihre Futterplätze mit Bedacht wählen und viel befischte Stellen meiden - dies kommt ja auch dem Fangerfolg zu Gute. Ferner sollte der Karpfenangler in der anvisierten Nacht frühzeitig am Gewässer sein und seinen Platz entsprechend kenntlich belegen. Sollte dennoch bereits ein anderer Angler an der gefütterten Stelle ansitzen, kann dieser durchaus höfflich gebeten werden, die Stelle zu räumen. Jeder Angler sollte Verständnis für den Zeitaufwand der Karpfenangler haben und dieser Bitte nachkommen.
Im Gegenzug sollten Karpfenangler, wie o.g. bei der Wahl ihrer Futterplätze bedenken, dass sie das Vereinsgewässer nicht für sich allein beanspruchen können.