Der Trend, dass auch im Baldeneysee und in der Ruhr größere Dichten von Wasserpest (Elodea nutallii) in Verbindung mit anderen Makrophyten auftreten, hat sich leider deutlich fortgesetzt so das für uns Angler weite Teile der Ufer nicht zu nutzen sind.
Eine baldige Problemlösung ist trotz Einbindung der Segler, Ruderer und Kanuten, vertreten durch die IG Baldeneysee, derzeit noch nicht in Sicht. Der Einsatz von Mähbooten durch den Ruhrverband wird leider nur eine zeitlich begrenzte Abhilfe schaffen.
Da sich in Laborversuchen herausgestellt hat, dass Rotfedern junge Triebe der Elodea im Frühjahr abfressen, wird die Förderung des Rotfedernbestandes durch Besatz- und Schutzmaßnahmen vom Fischerei-Verein Essen e.V., der RFG und dem Ruhrverband intensiv
fortgesetzt.
Wasserpest (Elodea nuttallii)
Herkunftsgebiet der Art und Vorkommen in Deutschland
Elodea nuttallii stammt ursprünglich aus Südostkanada und Nordamerika und ist dort im Gebiet vom Mississippibecken bis zur Ostküste verbreitet. Als Neophyt hat die Art mittlerweile eine fast weltweite Verbreitung erreicht und im Zuge der Ausbreitung die einheimische Vegetation vielerorts stark zurückgedrängt.
Ein erster Nachweis in Deutschland erfolgte im Jahr 1953 in Teichen des Botanischen Gartens in Münster.
In Nordrhein-Westfalen ist Elodea nuttallii eigentlich in allen Gewässertypen anzutreffen. In einigen Gewässern führt das starke Wachstum von Elodea nuttallii zu Einschränkungen bei der Freizeitnutzung der Gewässer (z.B. am Kemnader Stausee und am Baldeneysee), aber auch in Baggerseen können die z.T. sehr dichten Bestände zu Problemen führen. Aufgrund des starken öffentlichen Interesses an der Nutzung der Gewässer wird z.Z. ein Management betrieben, wobei die Bestände durch Mähen oder Ausreißen der ganzen Pflanzen kontrolliert werden sollen, was jedoch nach dem derzeitigen Kenntnisstand bislang nur einen eher mäßigen Erfolg brachte.
vielen Dank für deine Info. Kann man sich denn bei dieser verhältnismaßig "harmlosen" Maßnahme sicher sein, dass diese wirkliche Pest zumindest eingedämmt wird? Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Sache wirklich Früchte tragen wird und uns Anglern wirklich was bringen wird. Den Raubfischen vielleicht noch ein Stückchen mehr... ;-))
Ich glaube schon sehr doll, dass dieses Thema echt schwierig sein wird in den Giff zu bekommen ohne Frage, aber ob das die richtige Methode ist...??? Naja, wird sich ja rausstellen!
Für mich als Raubfischangler ist diese Pflanze wirklich die Hölle und verbietet schon förmlich das coole angeln vom Ufer aus!! Bin echt mal gespannt, wie sich so die Lage entwickeln wird. Nur gut, dass nicht NUR die Angler, sondern auch die Segler & Co. davon betroffen sind, sodass wir nicht alleine alle Maßnahmen tragen müssen!! ;-D
Also dann, bis dahin allen Beteiligten viel Erfolg und ordentlich Kraft!
Soweit ich weiß, wurde Ende Mai bereits eine "Mähaktion" gestartet, allerdings nicht von uns Anglern organisiert. Gemäht wurde hier nur Krautbänke im Bereich der für die Bootsnutzung relevanten Strecken.
Ich habe dieses Frühjahr festgestellt, dass die Weißfische und Karpfen nicht mehr wie sonst üblich im Bereich des Vogelschutzgebiet ablaichen, sondern in den Krautbänken mitten im See. Diesbezüglich fand ich es taktisch sehr ungünstig, dass die bezeichneten Krautbänke unmittelbar nach der Laichzeit der Weißfische und während der Laichzeit der Karpfen abgemäht wurden!
Es wäre im Sinne eines gesunden Fischbestandes sicher klüger derartige Vorhaben künftig auf einen späteren Zeitpunkt zwischen Ende Juni und August zu verlegen.
Ich bin zwar kein Biologe, aber ich könnte mir weiterhin vorstellen, dass im Kraut zahlreiche Kleinlebewesen existieren, die ebenfalls für das Gewässer wichtig sind. Insofern sollte das gemähte Kraut vielleicht vor dem Abtransport für eine Nacht in unmittelbarer Ufernähe zwischen gelagert werden, um div. Tierchen eine Rückkehr ins Gewässer zu ermöglichen?
Das Rotfedern der Krautplage gewachsen sind, halte ich ebenfalls für äußerst unwahrscheinlich. Meines Wissens nach sind lediglich die in letzter Zeit im See teilweise vorkommenden Grasfische in der Lage ernsthafte Pflanzenmengen "abzuernten". Diese dürfen aber leider nicht eingesetzt werden.
Letztlich müssen wir künftig vermutlich mit dem Kraut leben und uns damit abfinden, dass das Angeln schwieriger wird. Für den Fischbestand wird das Kraut sich aber höchstwahrscheinlich positiv auswirken. Auch die Kormorane scheinen mir in letzter Zeit mangels Jagdoptionen weitgehend abgewandert zu sein.
Hallo erstmal, bin "neuling" hier und seit d.J. Vereinsmitglied
grüße alle mit einem herzlichen Petri...nun meine Frage
Warum dürfen im See keine Grasfische eingebracht werden ?
Die halten die Wasserpest einigermaßen unter Kontrolle und sind
effektiever als Mähboote, die das Problem nicht beheben sonder eher
verschlimmern...ist wie mit deinem Rasen im Garten...mähst du viel,wächst
das Gras dichter und schneller nach.
Bis bald
ich bin ganz Deiner Meinung, Grasfische (weiße Amure) wären wohl in der Lage, das Problem mit dem Kraut zu beheben. Aus diesem Grund finden sich Graser auch häufig in Teichanlagen, o.ä, wo sie friedlich und unproblemtatisch neben anderen, heimischen Arten existieren. Aus meiner Sicht ist die oft befürchtete Verdrängung anderer Fischarten durch Amure kaum zu befürchten. Zum einen deshalb nicht, da die Grasfische sich in unseren Gewässern nicht fortplanzen können, zum anderen nicht, weil viele Gewässer mit guten Grasfischbeständen beweisen, dass andere Arten keinen Schaden erleiden. Weiterhin "wächst" die Nahrung (Kraut) für Grasfische zumindest in unserem Vereinsgewässer jedes Jahr ausreichend nach, so das eine Nahrungskonkurrenz zwischen Grasern und anderen Fischarten nicht entstehen dürfte.
Die Bestimmungen zum Artenschutz teilen meine Meinung jedoch, soweit ich weiß, nicht. Amure dürfen als artfremde Spezies nicht in unser Gewässer eingesetzt werden. Diese Regelung dürfte sich vermutlich (hab nicht nachgeschlagen) aus dem Bundesartenschutzgesetz oder darauf aufbauenden länderspezifischen Regelungen ergeben. Ob hiervon im Einzelfall Ausnahmen zulässig sind entzieht sich meiner Kenntnis.
Hallo,
natürlich ist der Besatz mit nicht heimischen Fischen verboten:
siehe:
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2009 Teil I Nr. 51, ausgegeben zu Bonn am 6. August 2009
§ 5, (4) Bei der fischereiwirtschaftlichen Nutzung der
oberirdischen Gewässer sind diese einschließlich ihrer
Uferzonen als Lebensstätten und Lebensräume für
heimische Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und zu
fördern. Der Besatz dieser Gewässer mit nichtheimischen
Tierarten ist grundsätzlich zu unterlassen.
"Petri Heil"
Rainer Kalinowski
die Wasserpest ist doch auch keine "heimische Pflanze", oder ?
Wer hat uns die den "überirdisch" eingeschleppt !!!
Und der Kormoran hat auch kein deutschen Pass, wenn ich mich nicht irre [smile]
...aber Spaß beiseite, das Problem ist echt ernst, habe sowas in 2004 in einem Gewässer in Holland erlebt, kleiner aber tiefer als der Baldeneysee, und die geringe Wassertiefe des Sees ist sein Problem.
Ein wirklich "heißer" Sommer, bei dem Bestand der Wasserpest z.Z., und tschüß !!!
Ich bin offt mit dem Boot raus und was ich sehe ist nicht erfreulich, dieses Problem sollte uns beschäftigen, oder es wächst uns über den Kopf ( im Sinne des Wortes )