Wollte mal fragen, da wir dort ja wohl auch angeln dürfen wo man da am besten stellen findet und wie der Stadthafen begrenzt ist. Natürlich würden mich auch eure Fangerfolge von dort interessieren. Am meisten interessieren mich Barsch und Zander.
Danke schonmal.
Moritz
Anfahrt zum Stadthafen über die Bottroperstraße/ - anschließend Hafenstraße (Ausschilderung befolgen).
Kurz vor der Kanalbrücke nach Bottrop liegt der Bereich des Stadthafens aus FR Essen kommend linksseitig (Am Stadthafen).
Vereinsgewässer ist allerdings ausschließlich das Hafenbecken - die Grenze liegt auf Höhe der Wasserschutzpolizei (WSP) und dem Punkt auf gleicher Höhe an der gegenüberliegenden Hafenseite.
Das Hafengebiet ist stellenweise schwer zugänglich (Vorsicht bei Nässe! Warnschilder beachten!), ferner bestehen die Ufer aus z.T. sehr hohen Spundwänden!
Normal zu beangeln ist der Bereich linksseitig der WSP bis zur Glasverladestation, dort ist die Spundwand nur ca. 1,5m hoch. Sämtliche anderen Stellen weisen meist Spundwände von gut 3m oder mehr auf. Dort ist das Angeln nur mit Hilfe eines speziellen Spundwandkeschers möglich, da sonst die Fische nicht gelandet werden können. Das Hafenbecken selbst ist recht tief mit meist ebener Struktur und hängerfreiem Grund (ideal zum Jiggen mit Shads o. Twistern).
Speziell im Herbst u. Winter bietet der Stadthafen allerdings sicher die Möglichkeit einige schöne Räuber zu fangen. Barsche stehen in verschiedenen Größen entlang der Spundwände und lassen sich dort gut mit Kunstködern überlisten. Effektiv ist sicher das aktive Suchen nach einem Schwarm. Gummiköder, insbesondere auch Dropshotmontagen oder Wurm bieten sich an.
Zander sind schwieriger zu überlisten, beißen ebenfalls auf Gummi oder toten Köfi. Speziell zur kalten Jahreszeit sollten die Gummis entsprechend geringe Aktion aufweisen und sehr langsam geführt werden. Dropshot ist auch hier einen Versuch wert. Der tote Köfi sollte, egal ob Posen- oder Grundmontage sehr nah am Grund angeboten werden oder aufliegen. Der Zander muss widerstandslos Schnur nehmen können, die Montage sollte so fein wie möglich gewählt werden.
Der Abwechslung halber bietet der Stadthafen eine gute Alternative, allerdings ist das Gebiet wie o.g. begrenzt und es ist zum Teil spezielles Gerät (Spundwandkescher)nötig; Wunder darf man nicht erwarten. Falls Du es probieren möchtest, halte das Forum doch über Deinen Erfolg auf dem laufenden (?!?!).
P.S.: meine besten Erfolge hatte ich neben einem Wurm am Dropshotrig (vertikal an der Spundwand) mit einem langsam geführten toten Köfi (fingerlanger Barsch) am System.
Also ich war bevor du das geschrieben hast schon einmal dort und da haben mich so komische security Leute angemacht, dass man sich bei der Hafendirektion anmelden müsste oder so.
Seh ich das richtig, dass ich vor der kleinen Bücke links am Kanal entlang zum Hafengebiet komme?
nicht direkt vor der Brücke am Kanal entlang - sondern aus Richtung Essen kommend einige hundert Meter vorher links in die Straße "am Stadthafen". Die Straße durch, dann kommst Du automatisch zum Hafenbecken. Das Becken selbst kann man größtenteils entlang der Spundwände begehen. Bis etwa in Höhe der Wasserschutzpolizei bzw. dem gegenüberliegenden Punkt an der anderen Seite des Hafens kannst Du mit unserem Erlaubnisschein angeln. Falls Dich weitere Bereiche des Kanals interessieren: ich glaube Du bekommst im Vereinsbüro einen Kanalschein für ca. 40 Euro.
Was Dich betrifft Ingo - ich weiß leider nicht genau welches Hafenbecken i.R. Oberhausen Du meinst.
Der Bereich des Stadthafens ist jedoch recht eng umgrenzt: nur das eine(!) Hafenbecken, welches Du als erstes erreichst, wenn Du aus Essen kommend in FR Bottrop vor der Brücke "am Stadthafen" rein fährst. Alle anderen Bereiche außer dem Essener Stadthafen sind wie o.g mit dem Kanalschein zu beangeln.
In Bezug auf die "Security-Boys" : abgesehen von eingezäuntem (-befriedetem) Besitztum, gilt für Fischereiberechtigte (Angler mit gültiger Erlaubnis) ein entsprechendes Uferbetretungsrecht, welches gesetzlich verankert ist. Dieses Unferbetretungsrecht gilt ausdrücklich auch für Schiffahrtsanlagen!
Können die "Sicherheitsbediensteten" ggf. mal in einer ruhigen Stunde in § 20 Abs. 1 Landesfischereigesetz NRW nachlesen.
P.S.: noch ein kleiner Tipp für die Spinnangler unter Euch: probiert es im kommenden Frühjahr mal auf Rapfen im Stadthafen/Kanal. Diese sind teils zahlreich vertreten und jagen insbesondere in den Dämmerungszeiten. Mit ein wenig Know-how in Bezug auf die Methodik der Köderwahl u. Köderführung für die zahnlosen Räuber sollte der Erfolg nicht lang auf sich warten lassen.
Hallo Masse!
Könntest du vielleicht ein paar Tipps in Richtung Köderwahl und Technik geben, habe noch nie auf Rapfen geangelt, stelle es mir aber interessant vor.
Moritz
sorry für die späte Antwort... hatte wenig Zeit. Rapfen lassen sich in erster Linie in der warmen Jahreszeit mit zügig geführten Kunstködern an der Oberfläche fangen. Allerdings sind die Fische teils recht launisch und reagieren nicht auf jeden Köder. Es empfiehlt sich daher, verschiedene Köder zu probieren. Die Chancen stehen in den Dämmerungszeiten am besten, insbesondere dann, wenn man raubende Rapfen an der Oberfläche ausmachen kann. Ich schreibe in den nächsten Tagen noch einmal einen ausführlicheren Beitrag, mit Erklärungen zu Montage, Gerät und Ködertypen.
Übrigens muss man nicht zum Stadthafen fahren um Rapfen zu fangen - in den stärker strömenden Ruhrabschnitten mit Buhnenköpfen (z.B. längsseits der Westfalenstraße) kommen ebenfalls Rapfen vor. Die Fische sind übrigens gar nicht so selten - werden aber bei uns derzeit noch kaum gezielt beangelt.
Nachteil ist, dass sich der Rapfen (zumindest aus meiner Sicht) nicht so gut als Speisefisch eignet wie z.B. Barsch oder Zander. Das Fleisch ist mit zahlreichen, sehr feinen Gräten durchsetzt und nicht sonderlich schmackhaft.
So - nun ist es aber Zeit für den versprochenen Nachtrag zum Thema Rapfen:
- Geeignet sind leichte bis mittlere Spinnruten (ca. 20-40gr WG), die nicht kürzer als 2,70m sein sollten. Wichtig ist, dass die Ruten nicht zu steif ausfallen.
- dazu eine Stationärrolle mit ruckfrei und zuverlässig agierender Bremse, bespult mit einer transparenten Geflochtenen (Fireline Crystal, o.ä. mit 0,10mm Durchmesser. Alternativ kommt auch eine dehnungsarme Monifile in Frage (z.B. Shimano Special Spinning) in der Stärke 0,20 - 0,25mm.
- wichtig ist ein unauffälliges Vorfach, am besten Flourocarbon in der Stärke 0,30mm, welches ca. 1m lang sein sollte. Rapfen sind Sichtjäger u. schnurscheu!
- Als Köder sind schlanke Meeerforellenblinker, Rapfenbleie oder Spinner zu empfehlen. Sehr gut ist auch der für das Rapfenangeln entwickelte ASP-Spinner von Spro. Kleinfingerlange, schlanke Köfis, geschleppt an einer Spiro-Montage funktionieren auch. Möglicherweise sind sog. "Popper" auch einen Versuch wert, ich habe jedoch keine persönliche Erfahrung damit.
- Die Köder sollten sehr oberflächennah, max. 1m tief und im Regelfall sehr zügig mit kurzen Unterbrechungen geführt werden.
Der Köder darf bei aktiv jagenden Fischen ruhig hin u. wieder die Wasseroberfläche durchbrechen. Nur Köfis werden langsamer und mit ausgeprägten Spinnstopps geführt.
- bei starker Strömung wird der Köder schräg stromauf geworfen. Beim Einholen beschreibt er dann einen Bogen. Köder nicht gegen die Strömung führen!
- Es ist äußerst wichtig, viele verschiedene Köderformen, Farbvarianten, etc. zu testen. Der Rapfen kann z.T. sehr wählerisch sein.
- Die Bisse kommen meist sehr hart. Die Bremse darf, gerade bei schneller Köderführung nicht zu hart eingestellt sein. Ansonsten drohen Ausschlitzer u. Abrisse!